aufwachend

Ich bin
durch das lange Gefühl
der Sinnlosigkeit
gegangen.
Ich habe
mich stumpf gefühlt
und sinnfrei
und leer.
Wie alle.
Obwohl ich bewusst
berufen war
zum Leben.

Ich fühle
mich noch immer
unsicher
und zu unwissend
und zu nichtssagend
und winzig klein.
Aber ich bin

kein Schattenwesen mehr.
Meine Farben
wandeln sich täglich
von verborgenem Grau
in Pastell.

Ein Schleier
aus Ängstlichkeit
umgibt mich
noch.
Wenn er zerreißt,
werde ich bunt
und bunter,
sichtbar
und sichtbarer.

Darum halte ich ihn noch so fest.
Denn ebenso sehr wie ich mich darüber freue,
so bunt zu sein und erfüllt und lebend,
so sehr fürchte ich mich doch davor,
voll da zu sein,
Position beziehen zu müssen
– und davor,
ausgegrenzt zu werden
aus allem altbekannten Grauen.

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